Klima und Lage
Der Blick auf die Weltkugel zeigt, wo Weinbau möglich ist: Zwischen dem 30. und 50. Breitengrad südlich und nördlich des Äquators herrschen ideale klimatische Bedingungen für die Kultivierung von Trauben. Je wärmer die Gegend, desto früher erwacht die Rebe aus dem Winterschlaf und beginnt zu wachsen. Entsprechend verschiebt sich auch die Traubenreife und die Erntezeit: In wärmeren Gefilden, zum Beispiel Süditalien, beginnt die Ernte meist früher. Sonneneinstrahlung, Niederschläge oder Trockenperioden sind vor allem in der letzten Reifephase der Traube entscheidend; der Winzer beobachtet seine Rebgärten konstant, um den richtigen Zeitpunkt der Ernte zu bestimmen. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt? Wenn die Trauben ausgereiftes Aroma haben und genügend Zucker und Säure aufweisen. Letzteres ist wichtig, damit der Wein nicht flach wirkt. Wo der Winzer Reben anpflanzt, bestimmt er unter anderem aufgrund der Sonneneinstrahlung. Befinden sich Gewässer in der Nähe, profitieren die Reben zusätzlich von der Wärme, die bei der Reflexion auf der Wasseroberfläche entsteht. Eine wichtige Rolle kommt auch dem Wind zu: Er trocknet Morgentau auf der Traubenschale und reguliert im Sommer die Temperaturen im Rebberg.
Traubensorte
Bei der Wahl der Traubensorte für seinen Rebgarten muss der Winzer verschiedene Faktoren wie die klimatischen Bedingungen in der Region, die Bodenbeschaffenheit vor Ort sowie die Bedürfnisse der Traube berücksichtigen. Autochthone Rebsorten sind heimisch und kommen fast ausschliesslich in einer bestimmten Region vor: zum Beispiel Cannonnau und Vermentino auf Sardinien, Teroldego im Trentino oder Barbera im Piemont. Die Traubensorte prägt das Aroma des Weins stark. Entsprechend sorgfältig und vorausschauend hat der Winzer seine Wahl zu treffen –keine leichte Aufgabe!
Boden
Der Boden gibt der Rebe Leben. Er liefert Wasser und wichtige Nährstoffe. Damit eine Rebe widerstandsfähig ist, braucht sie tiefe Wurzeln. Aus diesem Grund wässert der Winzer seine Rebstöcke mit Bedacht. Grosse Weine wachsen auf trockenen und eher kargen Böden mit einem geringen Angebot an Nährstoffen – Gemüse und Getreide würden auf solchen Böden nicht gedeihen. Wichtige Bodenarten im Weinbau sind Kreide, Kies, Kalkstein, Lehm, Vulkan oder Schiefer. Wächst die Traube auf dem zu ihr passenden Boden, können hervorragende Wein entstehen!
Weinbereitung und Ausbau – Vinifikation
Die Weinbereitung ist die Kernkompetenz des Winzers. Beachtet er die gesetzlichen Vorgaben, ist er in der Ausgestaltung seiner Arbeit im Rebberg und im Keller frei. Aufgrund seines Wissens und seiner Erfahrung kann der Önologe den Wein während der Vinifikation mehr oder weniger stark verändern und ihm eine eigene Stilistik verpassen.
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