Eigentlich suchte Marchese Lodovico Antinori ein Stück Land, um seine weltberühmte Tenuta dell’Ornellaia zu vergrössern. Was er fand, war ein ganz eigenes Terroir, viel hügeliger und steiniger als jenes von Ornellaia, ähnlich Saint-Émilion oder Pomerol. Also folgte er dem Ruf der Erde und gründete hier ein separates Weingut: Tenuta di Biserno. Das Erstaunliche: Er tat dies nicht allein, sondern zusammen mit seinem Bruder Piero, von dem er lange entfremdet gewesen war. Eine «historische Wende», so nennen es die beiden selber.
Seit 2001 bepflanzen die Brüder die 49 Hektar Land mit Blick auf das Dörfchen Bolgheri und das Tyrrhenische Meer mit den klassischen Bordeaux-Sorten. Jeder Stock gibt nur eine Flasche Wein. Und was für einen! Der Biserno ist weich und grosszügig wie die Toskana und zugleich nobel und finessenreich wie seine französischen Vorbilder. Dazu gesellen sich Tropfen wie der Insoglio del Cinghiale – das Original mit dem Wildschwein, oft kopiert – oder der Il Pino, der Jahr für Jahr eine beeindruckende qualitative Punktlandung hinlegt.
Seit 2014 hat Niccolo Marzichi Lenzi, Lodovico Antinoris Neffe, die Verantwortung im Betrieb und bringt seine eigene Handschrift ein.
Niccolo Marzichi Lenzi
Geschäftsführer
Für gute Terroirs haben die Marchesi Antinori eine untrügliche Spürnase. Und dieser folgen sie – selbst wenn sie Richtung Übersee weist. So ging es Lodovico Antinori als Liebhaber frischer, rassiger Weissweine. Auf der Suche nach einem Ort für einen solchen «Cool Climate»-Tropfen landete er ganz am anderen Ende der Welt: in Neuseeland. Dort, in Marlborough, erwarb er zusammen mit seinem Bruder Piero nahe der Pazifikküste 13 Hektar Reben.
Mineralstoffreiche Böden, eine kühle Meeresbrise, im Sommer kaum mehr als 24 Grad und doch mehr Sonne als irgendwo sonst in Neuseeland machen diesen Landstrich zur idealen Heimat für die Rebsorte Sauvignon blanc. Die intensive UV-Strahlung in «Down Under» kitzelt aus ihm eine Aromenfülle heraus, die ihresgleichen sucht. Betreut werden das Gut und die Weine von der schwedischen Önologin Helena Lindberg. Gekonnt differenziert sie den knackigen Mount Nelson und den komplexen, holzgereiften Ram’s Hill mit viel Körper und Schmelz.
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