Cabernet Sauvignon und Sangiovese verstehen sich prächtig! Das duftet nach Kirsche und mediterranen Kräutern, Schokolade, Blüten und Sandelholz. Die geschmeidigen Gerbstoffe wickeln ein Rindsfilet ebenso um den Finger wie Pasta mit Ragù.

Nein, nein, der Guidalberto ist nicht der Zweitwein des Sassicaia. Aber was aus demselben Hause stammt, zeigt logischerweise die­selbe Klasse. Seidig und saftig ist er, floral und feinwürzig, diskret vom Holz geküsst. ­Begleitet elegant ein Entre­côte.

Aus der legendären Parzelle Löwengang gewinnt Biodynamie-Pionier Lageder seine grössten Weine. Auf Dolomitenkalk gewachsen, besticht der Chardonnay mit vibrierender Säure, exotischer Frucht und edlen Röstnoten.

Authentischer geht Brunello nicht. Aus dem Glas schweben getrocknete Kirsche, ­frischer Wacholder, Trockenblumen und weisser Moschus. Im Gaumen ist er tiefgründig und würzig mit einem fast ­erdigen Touch. Was für ein ­Erlebnis! Pilze und Trüffeln werden ihn lieben.

Die Genossen wären stolz! 1904 als Kooperative gegründet, gehört die Kellerei Prunotto heute der Familie Antinori. Diese pflegt unbeirrt den klassischen Stil und heimst damit international Lob ein. Dunkle Frucht, Zedernholz, Leder und Tabak prägen den Costamiòle. Das ruft nach Wild.

Ein Sarde mit internationalem Touch. Cabernet Sauvignon steuert reife Cassis-­Frucht bei und liefert das kraftvolle Gerüst. Cannonau – identisch mit der französischen Grenache­Traube – sorgt für den fleischigen Biss. Ein Bratenwein!

Ganz klar, bei Sella & Mosca hat man ein Händchen für Holz. Der Marchese di Villamarina reift 14 Monate in Barriques und weitere 12 Monate in grossen Eichen­fässern. Er dankt es mit eleganten Röstaromen und geschmeidigem Tannin. Dazu ein Hauch Eukalyptus fürs Mittelmeer-Feeling ...

2003 zügelten Veruska Eluci und Claudio Fiore von der Toskana in die Romagna, um zu beweisen, dass auch hier grosse Sangiovese wachsen. Auftritt Redinoce. Er duftet nach Pflaume, Kirsche, Schokolade und ­Karamell, ist komplex und rund mit Schmelz und Struktur.