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Die Kreszenzen der Familie de Corato: eine Ode an die apulischen Traubensorten.
Die Wiederentdeckung eines einzigartigen Terroirs. Lokale Rebsorten wie Aglianico, Nero di Troia und Fiano pugliese bilden das Herzstück der agronomischen Geschichte.
Der erfolgsbelohnte Geniestreich der Florentiner Winzerfamilie Antinori an der Küste Süditaliens.
Ein immer heller leuchtender Fixstern am italienischen Stiefelabsatz.
Apulien ist der Absatz, auf dem der italienische Stiefel steht. Die alten Römer nannten diesen Landstrich «Apluvia», übersetzt: ohne Regen. Tatsächlich herrscht hier ein warmes, trockenes Mittelmeerklima wie aus dem Bilderbuch. Was Apulien neben Regen ebenfalls fehlt, sind Berge. Es ist die mit Abstand flachste Region Süditaliens. Das macht die Erde leicht zu bewirtschaften, ist aber für den Weinbau nicht unbedingt qualitätsfördernd. Die Reben liefern hohe Erträge und sind der Sonne schonungslos ausgesetzt. Kühle Höhen oder schattige Lagen gibt es dort kaum.
Zusammen mit dem Veneto und Sizilien zählt Apulien zu den produktivsten Weinregionen Italiens. Das Gebiet zählt satte 105'000 Hektar Rebfläche. Bis in die 1990er-Jahre wurde der Löwenanteil der Weine als Offenware gen Norden verschickt. In Norditalien oder sogar Frankreich benutzte man ihn, um schwachbrüstigen Tröpfchen mehr Farbe und Muskeln zu verleihen. Doch seit einigen Jahren tun sich immer mehr Qualitätswinzer hervor.
Das As im Ärmel, pardon: Absatz des Weingebiets Apuliens sind seine einheimischen Trauben. Der Exportschlager heisst Primitivo. Seinen Namen verdankt er dem lateinischen «primativus», der Erstreifende oder Frühreife. Mit seiner Fülle und Würze, Frucht und Süsse hat dieser Rotwein die Auslandsmärkte im Sturm erobert. Wer Exemplare mit Anspruch sucht, wird im Süden der Region im Anbaugebiet Manduria fündig.
Ebenfalls im Süden liegt die Heimat des Negroamaro. Der Name bedeutet wörtlich «schwarz und bitter». Doch das trifft den Charakter dieser Traube so gar nicht. Die Tropfen zeigen eine üppige Beerenfrucht und samtiges Tannin. Spitzenweine stammen von alten, in Buschform gezogenen Reben zwischen dem Ionischen Meer und der Adria. Dort kontert der kühlende Einfluss der Meere die gleissende Sonne.
Der dritte im Bunde der einheimischen Traubenschätze ist der Nero di Troia. Er wächst ganz im Norden Apuliens, in Castel del Monte, und glänzt mit Frische und Kräuterwürze.
Die Appellation verdankt ihren Namen übrigens der sagenumworbenen Burg Castel del Monte aus der Zeit des Stauferkaisers Friedrich II. Das unvollendete Bauwerk besitzt eine mysteriöse Form: Um ein achteckiges Hauptgebäude gruppieren sich acht ebenfalls achteckige Türme. Man spekuliert, der Kaiser habe es zur Aufbewahrung seines Staatsschatzes bauen lassen. Doch von den Reichtümern gibt es bis heute keine Spur ...
Apropos kuriose Sehenswürdigkeiten: Apulien ist auch das Land der Trulli – das sind runde, weiss gekalkte Häuschen mit Dächern, die aussehen wie Zipfelmützen. Eine eindrückliche Ansammlung dieser Behausungen findet man im Dorf Alberobello.
Was ihre kulinarischen Spezialitäten betrifft, können die Apulier aus dem Vollen schöpfen. Die Region ist die Kornkammer Italiens, der grösste Olivenölproduzent des Landes und hat Zugang zu zwei Meeren. In der bewässerten Ebene gedeihen zudem Früchte und Gemüse aller Art. Entsprechend pflegt man hier eine frische, einfache, unverkrampfte Küche, basierend auf Pasta, Gemüse und frischem Fisch. Immer dabei: viel Zwiebeln und Knoblauch. Und an Sonn- und Feiertagen darf es auch ein Lamm oder Zicklein sein.
Castel del Monte Bombino Nero, Castel del Monte Nero di Troia Riserva, Castel del Monte Rosso Riserva, Primitivo di Manduria Dolce Naturale
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