Zum grossen Glück für die italienischen Brenner nahm die Zahl der Grappa-Freunde (und -Freundinnen, denn immer mehr Anhänger finden sich in der Gruppe «holde Weiblichkeit») in den letzten rund 20 Jahren stark zu. Die Entwicklung dieses Brandes vom «arme Bauern-Schnaps» zum filigranen Edeldestillat hat weltweit ihre Wirkung entfaltet. Grappa darf sich die Spirituose übrigens nur nennen, wenn sie italienischer Herkunft oder im Tessin gebrannt ist.
Für Grappa wird der Trauben-Trester verwendet. Dabei handelt es sich vorwiegend um etwas Restflüssigkeit und feste Rückstände (Stängel, Schalen, Kerne), die nach dem Abpressen der Beeren übrig bleiben. Damit keine Oxydation entsteht, ist es wichtig, diese Masse nach dem Pressvorgang rasch in die Brennerei zu bringen. Um Zeitverluste zu vermeiden, transportieren wir in unserem toskanischen Weingut, der Tenuta Vallocaia, deshalb den Vino-Nobile-Trester mit unserem eigenen Traktorengespann ins nahe gelegene Torrita di Siena. In der dortigen Distillerie Bonollo – einem mehr als hundert Jahre alten Familienunternehmen – entstehen dann unsere beiden Grappe: die weisse Version mit der Bezeichnung «Vallocaia» sowie der goldfarbene «Oro». Der farbliche Unterschied zwischen diesen beiden Edelbränden besteht nur auf Grund der anschliessenden Lagerung, da dem «Oro» eine Reifung im Holzfass vergönnt ist. Ob Holzfassausbau oder nicht – das entscheiden die Kunden ganz nach ihrem individuellen Geschmacksempfinden.
Grappa-Geniesserinnen und -Geniessern steht eine Vielzahl von speziellen Gläsern zur Verfügung, deren Einzelpreis nicht selten den Wert einer ganzen Flasche Grappa übersteigt! Deshalb verraten wir Ihnen hier gerne, wie Firmenchef Rudi Bindella abends seinen Grappa zu geniessen pflegt: Das Rotweinglas, das nach dem Essen noch einen klitzekleinen Rest vom Bindella-Vino-Nobile aufweist, bereitet ihm ungewaschen, also aviniert, den allerhöchsten Trinkgenuss. Salute!
Validate your login