Franciacorta: prickelnder Schaumwein und die italienische Antwort auf Champagner.
Eine schweizerisch-italienische Erfolgsgeschichte: Trauben aus Tirano, im bündnerischen Brusio ausgebaut – ein Geheimtipp!
Das Weingut ist seit 100 Jahren im Besitz der Winzerfamilie Formentini – zum Glück!
Die Lombardei ist die bevölkerungsreichste Region Italiens. In der Hauptstadt Mailand geht es zu wie in einem Bienenstock. Die Mailänder sind berühmt-berüchtigt für ihre geschäftige Eile. Milano ist die Kapitale von Mode und Design und zugleich eine Stadt der Kunst und Kultur – man denke etwa an den Mailänder Dom oder die Oper La Scala.
Auch in Sachen Wein zeigt sich die Lombardei recht umtriebig. 27'000 Hektar Rebfläche zählt die Region, und die Winzer reüssieren mit diversesten Weintypen. In der Franciacorta zum Beispiel, einem hügeligen Landstrich am Südufer des Lago d’Iseo, wachsen die Trauben für die wohl besten Schaumweine Italiens. Auf den mineralstoffreichen Kies- und Kalkböden fühlen sich Chardonnay, Pinot nero und Pinot bianco wohl. 1961 erzeugte das Haus Guido Berluccio dort den ersten Spumante in traditioneller Flaschengärung. Heute geniesst das Anbaugebiet weltweiten Erfolg – dank Produktionsvorschriften, welche an Strenge teils sogar die Champagne übertreffen. So müssen etwa die Riserva-Weine 60 Monate auf der Hefe ruhen, bevor sie auf den Markt kommen.
Lohnende Schaumweine stammen auch aus dem Oltrepò Pavese, dem grössten Qualitätsweingebiet der Lombardei. Es erstreckt sich südlich des Po bis zur Grenze der Toskana und der Emilia-Romagna. Dort liegt die Hochburg des Pinot nero oder Pinot noir. Keine andere italienische Region erzeugt grössere Mengen dieser Traube. Entsprechend basieren die Spumanti auf mindestens 70 Prozent Pinot nero, ergänzt durch Chardonnay, Pinot grigio und/oder Pinot bianco. Als Geheimtipps gelten übrigens die Rotweine aus dem Oltrepò Pavese, gekeltert aus Barbera sowie den lokalen Rebsorten Croatina und Uva rara.
Ein unkomplizierter Sommerwein ist der Lugana, ein frischer, trockener Weisswein aus der Trebbiano-Traube mit Heimat am Gardasee. Und dann wäre da noch das Veltlin, auf Italienisch Valtellina. Hier, im alpinen Norden der Lombardei – der zugleich die nördlichste Weinregion Italiens darstellt – entsteht eine besondere Spezialität: Sforzato oder Sfursat, der «Erzwungene». Dieser würzige, charaktervolle Rote kam 1946 als Erfindung des Traditionshauses Plozza auf die Welt. Er wird aus getrockneten Nebbiolo-Trauben gekeltert und muss 20 Monate reifen, bevor er verkauft werden darf.
Die Lombarden und insbesondere die Mailänder gelten nicht gerade als Geniesser. Der Rest Italiens spottet etwa über die Sitte, den berühmten Mailänder Safranrisotto (Risotto alla milanese) zum Ossobuco zu servieren – die geschäftigen Signori hätten nicht mal Zeit für eine Vorspeise, heisst es. In Wirklichkeit kennt die Mailänder Küche so einige Delikatessen. Cotoletta alla milanese etwa, ein paniertes Kalbsschnitzel, welches sich mit dem Wiener Schnitzel um den längeren Stammbaum streitet. Oder die feinkörnige Mailänder Salami aus Schweine- und Rindfleisch. Und natürlich den Panettone, diesen herrlich luftigen Hefekuchen. Er lässt selbst in der hektischen Grossstadt beschauliche Weihnachtsstimmung aufkommen.
Franciacorta, Oltrepò Pavese metodo classico, Scanzo oder Moscato di Scanzo, Sforzato di Valtellina, Valtellina Superiore
Bonarda dell’Oltrepò Pavese, Botticino, Buttafuoco dell’Oltrepò Pavese, Capriano del Colle, Casteggio, Cellatica, Curtefranca, Garda, Garda Colli Mantovani, Lambrusco Mantovano, Lugana, Oltrepò Pavese, Oltrepò Pavese Pinot Grigio, Pinot Nero dell’Oltrepò Pavese, Riviera del Garda Bresciano, San Colombano al Lambro, San Martino della Battaglia, Sangue di Giuda dell’Oltrepò Pavese oder Sangue di Giuda, Terre del Colleoni oder Colleoni, Valcalepio, Valtellina Rosso oder Rosso di Valtellina, Valtènesi
Tenuta Montenisa - Marchesi Antinori, Bellavista, Ca’ dei Frati, Ca’ del Bosco, Conte Vistarino, Plozza, Selva Capuzza, Uberti
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