Sie sind nicht sicher, ob Sie bereits einmal einen Chasselas-Wein getrunken haben? Die Wahrscheinlichkeit ist hoch. Denn über 60 Prozent der Rebfläche in der Waadt ist mit dieser weissen Varietät bestockt. Dass Sie dennoch nicht ganz sicher sind, hängt womöglich damit zusammen, dass ihr Name kaum einmal auf dem Etikett erscheint. Die aus der weissen Königin gekelterte Weine tragen die Namen des Terroirs, auf dem sie wachsen, also: Vinzel, Féchy, Epesses, St-Saphorin, Yvorne oder Aigle.
Zum zweitgrössten Schweizer Weinbaugebiet Waadt gehören die Gebiete La Côte (entlang der Westseite des Genfersees), Lavaux (von Lausanne bis Vevey und Montreux), Chablais (von Villeneuve bis Yvorne und Aigle sowie bis um Bex) sowie der Norden mit Bonvillars, Côtes de l'Orbe und Vully rund um den Murtensee.
Dass die Chasselas-Traube ihren Ursprung am Genfersee hat, haben önologische Forschungen eindeutig belegt. Im Rest der Welt wird die Traube heute als Speisetraube angebaut. Nur die Waadtländer Winzer vermögen offenbar, daraus Wein keltern – Spitzenwein übrigens, die sowohl jung als auch gereift überzeugen. Ebenso beliebt: Rotweine aus Gamay und Pinot noir.
Übrigens: Zu Ehren des Weinbaus findet alle 25 Jahre das berühmte Winzerfest von Vevey, die «Fêtes des Vignerons», statt – zuletzt 2019 mit über einer Million Besuchern!
Validate your login