Liebeserklärung an die Aglianico-Traube – allerfeinste Weine aus biologischem Anbau.
Die Basilikata ist tiefster italienischer Süden. Ein steiniges, wildes, unzugängliches Stück Erde, gelegen zwischen Absatz und Sohle des Stiefels. Nach dem Zweiten Weltkrieg wanderten grosse Teile der Bevölkerung in reichere Gefilde aus. Zurück blieb eine entsiedelte, verarmte Region, aber auch eine weitgehend unberührte Natur. Das Klima ist harsch: über 40 Grad im Sommer wechseln sich ab mit harten, kalten Wintern. Kein Wunder, findet man hier Höhlensiedlungen wie die UNESCO-geschützten «Sassi di Matera». Ihre Ursprünge gehen auf die Bronzezeit zurück.
Was den Weinbau betrifft, ist kaum eine Region in Italien stärker zerstückelt. Die 10'000 Hektar Rebfläche des Anbaugebiets teilen sich in viele tausend Parzellen auf. Manche davon sind nicht einmal einen Hektar gross. Die meisten Winzer sind genossenschaftlich organisiert und verkaufen ihren Wein als Offenware. Nur eine einstellige Menge der regionalen Weinproduktion fällt in ein DOC- oder DOCG-Gebiet.
Doch die Weinregion Basilikata besitzt einen Schatz. An den Hängen des erloschenen Vulkans Vulture wächst die uralte Rebsorte Aglianico. In 450 bis 600 Metern Höhe wurzeln die Reben in vulkanischem Boden und profitieren von den grossen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht. Manche Stöcke sind bis zu 80 Jahre alt. Die Weine der Appellation Aglianico del Vulture zeigen eine tiefe Farbe und eine eindrückliche Statur; sie können lange im Keller reifen und gewinnen dabei stetig an Eleganz. Es sind regelrecht urgewaltige Weine – man bezeichnet die Aglianico-Traube auch als «Barolo des Südens».
So ursprünglich wie dieser Flecken Land ist auch die Kulinarik der Basilikata. Traditionell hält jede Familie ein eigenes Schwein, welches sie nach der Schlachtung am Spiess oder zu Würsten verarbeitet. Eine historische Spezialität ist die Lucanica, eine Schweinswurst, die schon die Römer kannten. Sie wird nur aus den besten Teilen des Tieres, darunter dem Filet, zubereitet. Für Temperament in der Küche sorgen kleine rote Peperoncini, die man aufgefädelt auf dem Markt kaufen kann. Touristen lässt ihre höllische Schärfe nach Luft schnappen. Wie als Gegengewicht lieben die Einheimischen Süssigkeiten mit viel Honig.
Aglianico del Vulture Superiore
Aglianico del Vulture, Grottino di Roccanova, Matera, Terre dell’Alta Val d’Agri
Basilico, D’Angelo, Paternoster.
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